Wozu dient HDMI CEC? - FeinTech

Wozu dient HDMI CEC?

Über HDMI können nicht nur Bild- und Tonsignale übertragen werden, sondern auch viele weitere Daten. Die Geräte tauschen verschiedene Daten und Befehle darüber aus. Auch CEC (Consumer Electronics Control) nutzt eine HDMI-Verbindung. Ziel von CEC ist es, dass du wichtige Funktionen der angeschlossenen Gerät mit der TV-Fernbedienung steuern kannst. Die Bedienung wird dadurch einfacher. Dazu müssen die angeschlossenen HDMI-Geräte CEC unterstützen. CEC ist für maximal 15 Geräte und einen Fernseher als HDMI-CEC Master spezifiziert. Bei einigen Herstellern ist CEC auf 10 Geräte beschränkt. Die Unterstützung des Protokolls kann sehr unterschiedlich ausfallen, es gibt verschiedene Befehle. Die wichtigsten sind:

  • Lautstärkeregelung, insbesondere bei Verwendung des Audio Return Channels (ARC)
  • Übertragung der Gerätenamen
  • Automatisches Einschalten von angeschlossen Geräten
  • One Touch Play (automatisches Umschalten auf Quelle und Wiedergabestart)
  • Automatisches Umschalten auf aktive Quelle
  • Wiedergabe-Steuerung (Vor-/Zurück, Pause, Play)
  • System-Stand-by (alle Geräte zugleich in Stand-by)
  • Timersteuerung von Aufnahmegeräten
  • Oft können weitere Funktionen konfiguriert werden, schaue dazu mal in das Menü und Handbuch deines Fernsehers

Wenn du z.B. eine Blu-Ray Disc in den Player einlegst und die Wiedergabe startest, sollen sich Fernseher und Soundanlage automatisch einschalten und auf den richtigen HDMI-Eingang wechseln. Bei Geräten desselben Herstellers und ähnlicher Baujahre klappt das in der Regel sehr gut. Unterscheidet sich die Implementierung von CEC zu stark, fallen Funktionen weg. Die Hersteller bezeichnen CEC unterschiedlich. Zum einen aus Marketing-Gründen, aber auch um sich von Funktionen anderer Hersteller abzugrenzen.

HDMI-CEC bei den TV-Herstellern

NAME HERSTELLER
Anynet+ Samsung
Aquos Link Sharp
Bravia Link Sony
Digi Link Grundig
EasyLink Philips
Regza Link Toshiba
Simplink LG
TechniLink TechniSat
VieraLink Panasonic

Beim HDMI-Handshake während des Einschaltens oder Verbindens tauscht der Fernseher mit den anderen HDMI-Geräten Informationen aus, welche Funktionen unterstützt werden und vergibt Adressen für die Kommunikation. Dies funktioniert auch bei ausgeschalteten Geräten, die aber per HDMI verbunden sind. Bei aktivem CEC melden sich die HDMI-Quellen beim Fernseher an. Dieser Austausch läuft über Pin 13 der HDMI-Verbindung.

Einige Geräte bzw. Funktionen können nur über adressierte Steuerbefehle ausgelöst werden. Solche Geräte benötigen dazu ihre eigene Adresse. Ein Gerät erhält eine Adresse, indem es versucht per HDMI verbundene Geräte anzupingen. Wenn der Ping nicht bestätigt wird, also die Adresse frei ist,  beansprucht das Gerät die Adresse für sich. Wenn der Ping bestätigt wird, versucht das Gerät eine andere Adresse. Das ist nicht selten eine Fehlerquelle, nämlich wenn Geräte später dazu geschaltet oder aus der HDMI-Kette entfernt werden.

Das Master-Gerät verwendet diese Adressen, um Befehle an bestimmte Ziel-Geräte zu senden. Wenn ein Master-Gerät einen Befehl sendet, wird dieser an alle Geräte in der HDMI-Kette gesendet. Das Ziel-Gerät mit der entsprechenden Adresse wird auf den Befehl reagieren, während die anderen Geräte ihn ignorieren werden. Darüber hinaus gibt es auch das Konzept der Broadcast-Adresse, mit dem der Master alle Geräte auf einmal ansprechen kann, um beispielsweise alle an die HDMI-Kette angeschlossenen Geräte auszuschalten.

Einschränkungen

Weil CEC genau ein Gerät (typischerweise einen Fernseher) als zentrales Element (HDMI CEC Master) vorsieht, funktioniert es in anderen Konfigurationen nicht zuverlässig – beispielsweise ohne Fernseher (beim Musikhören) oder mit 2 TV-Geräten. Daher unterstützen HDMI-Splitter üblicherweise keine Steuerung per HDMI CEC. Denn das System ist nicht auf 2 oder mehr Fernseher ausgelegt. Der Fernseher kann auch keine 2 Soundsysteme ansprechen, sondern nur eines. Weil so Fehlfunktionen entstehen können, lässt sich HDMI CEC am Fernseher abschalten.

Bei Monitoren und an PC-Grafikkarten findet man immer häufiger einen DisplayPort-Anschluss. Dieser Anschluss kann mit einem einfachen Adapter auch für HDMI genutzt werden, überträgt aber keine CEC-Steuerung. Du kannst also mit einem DisplayPort (oder USB C Alternate Mode) CEC nicht nutzen.