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Warum ruckeln Filme bei der Wiedergabe?

Warum ruckeln Filme bei der Wiedergabe?

Henrik Ailland |

Das Ruckeln (auch Judder oder Stottern) im Fernseher entsteht, wenn die Bildrate des Films nicht perfekt zur Bildwiederholfrequenz des Fernsehers passt. Hier sind die Hauptursachen:  

1. Unterschiedliche Bildraten (z. B. 24 fps Film auf 60 Hz TV)  

Kinofilme werden mit 24 fps gedreht, aber Fernseher arbeiten oft mit 50 oder 60 Hz.  
Problem: 24 Bilder lassen sich nicht gleichmäßig in 60 Hz oder 50 Hz aufteilen.  

a) Lösung: Pulldown-Verfahren (in NTSC-Ländern (USA, Kanada, Japan):

Ein 24 fps-Film muss in 60 Hz umgerechnet werden, dazu wird das 3:2 Pulldown-Verfahren genutzt:  
    - 1. Frame > 3 TV-Frames  
    - 2. Frame > 2 TV-Frames  
    - 3. Frame > 3 TV-Frames usw.  
Dadurch werden manche Frames länger gezeigt, was zu einem ungleichmäßigen Bewegungsfluss (Judder) führt.  

b) Lösung in PAL-Ländern (Europa, Australien):  

  - Filme werden oft einfach von 24 fps auf 25 fps beschleunigt (4% schneller).  
  - Das sorgt für leicht höhere Tonhöhe (Stimmen klingen etwas höher), aber kein Judder. 

c) Lösung: Fernseher mit 24p-Unterstützung 

Bei aktiviertem "Filmmodus" zeigt das Display die native Bildarte 24 Hz an. Beim Wechsel zwischen Inhalten mit verschiedenen Bildraten wird das Bild kurz schwarz.

2. Mismatching zwischen TV-Hz und Video-FPS (z. B. 25 fps Video auf 60 Hz TV)  

Europäische TV-Sender und Streaming-Dienste senden oft mit 25 oder 50 fps. Viele Fernseher arbeiten aber mit 60 Hz, was nicht glatt teilbar ist.  

Problem: Der TV muss Frames wiederholen oder interpolieren, was zu Ruckeln führen kann.  

Lösung:  

- Falls der TV 50 Hz unterstützt, diese Einstellung wählen.  
- Manche Streaming-Dienste bieten beide Versionen (25 und 30 fps).  

3. Bewegungsglättung (Motion Interpolation / Soap-Opera-Effekt)  

Moderne Fernseher nutzen "Motion Smoothing" oder "Motion Interpolation", um das Bild flüssiger zu machen.  Das Problem dabei ist, dass der TV künstliche Zwischenbilder berechnet und so 50 oder 60 fps erzeugt.  Dadurch sieht der Film unnatürlich glatt aus (wie eine Seifenoper).  Manche Fernseher erzeugen dabei Artefakte oder Unschärfen.  

Lösung: 

Ausschalten oder auf niedrigste Stufe setzen für authentische Kino-Wiedergabe.  Die Funktion heißt je nach Hersteller anders:  Samsung "Auto Motion Plus", LG "TruMotion", Sony "MotionFlow", Philips "Perfect Natural Motion"  

4. Streaming-Probleme (Netzwerk & Kompression) 

Bei Netflix, Disney+ oder Prime Video kann Ruckeln auftreten, weil:  
- Adaptives Streaming wechselt zwischen Bildraten (z. B. 24 fps 30 fps 24 fps).  
- Schlechte Internetverbindung führt zu Framedrops.  
- Der TV muss unterschiedliche Bildraten "mischen", was ruckelig wirken kann.  

Lösung:  

- Direkt auf 24p kompatiblen Geräten streamen (z. B. Apple TV, Nvidia Shield).  
- Falls möglich, eine feste Bildrate im Streaming-Player einstellen.  

Welche Bildraten werden verwendet? 

Die Bildrate (Frame Rate, fps) variiert je nach Medium und Region. Hier sind die gängigsten Standards für Filme, Fernsehen, Streaming und Blu-ray:

1. Kino & Spielfilme 

24 fps (Frames per Second) ist der Standard für Kinofilme, da er den "Film-Look" erzeugt. Selten werden auch 48 fps oder mehr verwendet, z.B. für High-Frame-Rate-Filme wie Der Hobbit oder Avatar.

2. Fernsehen & TV-Übertragungen 

PAL-Regionen (Europa, Asien, Australien): 25 fps (früher analog, heute 50 fps für flüssige Bewegungen)

NTSC-Regionen (USA, Kanada, Japan): 29,97 fps (historisch bedingt durch analoge Fernsehnormen)

Sport & Reality-TV: 50 fps oder 60 fps für flüssige Bewegungen

Das öffentlich-rechtliche Fernsehen in Deutschland (Das Erste, ZDF, etc.) sendet in 720p 50Hz via Satellit und Kabel bzw. 1080p 50Hz via DVB-T2 HD. 

Deutsche Private TV-Programme verwenden 576i 25Hz (frei empfangbar) und 1080i 25Hz (in kostenpflichtiger HD-Version). Ultra-HD -Angebote von Sky werden in 2160p 50Hz ausgestrahlt (Mehrpreispflichtige UHD-Option). 

3. Streaming-Dienste (Netflix, Disney+, YouTube, etc.) 

  • 24 fps für Filme und Serien mit Kino-Feeling
  • 25 oder 30 fps für klassische TV-Produktionen
  • 50 oder 60 fps für Sport, Gaming-Streams und High-Frame-Rate-Inhalte
  • YouTube unterstützt bis zu 60 fps für normale Videos, manche Creator nutzen sogar 120 fps

4. Blu-ray & UHD Blu-ray

Standard-Blu-ray (1080p):

  •         24 fps für Spielfilme
  •         50/60 fps für TV-Produktionen und Dokumentationen

4K Ultra HD Blu-ray:

  •         24 fps für Spielfilme
  •         60 fps möglich, aber selten (z. B. für Naturdokus oder spezielle Produktionen)

Es ist schon erstaunlich, dass auch moderne Produktionen für Streaming bei 24 fps bleiben. Es entspricht aber den Sehgewohnheiten und wirkt filmisch, es ist kompatibel zu bisherigen Produktionskameras, Kino und Bluray und spart Speicher bzw. Datenrate. Hochfrequente Bildraten wie 50 oder 60 fps sind eher für Sport, Gaming und VR relevant.

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